Die Grenzen des Lebens

Lebenswelten sind ohne Grenzen, Begrenzungen, Eingrenzungen und Limits kaum denkbar.

Wer, wo welche Grenzen setzt;

Wer, wo welche Grenzen definiert;

Wer, wo welche Grenzen akzeptiert;

Wer, wo gegen welche Grenzen ankämpft;

Das ist so vielfältig und dynamisch, wie das Leben selbst.

Ein Limit ist jedoch für alle gleichermaßen gültig und unüberwindbar.

Egal, ob reich oder arm, egal, ob jung oder alt, egal ob schön oder noch schöner, egal ob gebildet und weise oder noch gebildeter oder noch weiser :

Das warum auch immer so wahnsinnig gefürchtete Ende des Lebens.

Wir wollen alle leben,

wir wollen gut leben,

wir wollen sicher leben,

wir wollen in Frieden leben,

wir wollen unabhängig leben,

wir wollen gesund leben,

wir wollen sinnhaft leben,

wir wollen mit Menschen leben, die wir lieben, 

wir wollen an  Orten leben, an dem wir uns wohlfühlen.

All dies fällt uns vielleicht einfacher, wenn wir uns nicht auf das kalte Gesicht des Todes fixieren,

sondern das tägliche Leben mit all den Inhalten füllen, die uns zufrieden stellen und einen ruhigen und frischen Atem verleihen.

Nicht indem wir den Tod ignorieren, ganz im Gegenteil, indem wir ihn in ein positives Lebensverständnis mit integrieren.

قُلْ إِنَّ صَلَاتِى وَنُسُكِى وَمَحْيَاىَ وَمَمَاتِى لِلَّهِ رَبِّ ٱلْعَٰلَمِينَ

Sag: Gewiss, mein Gebet, mein Opfer, mein Leben und mein Sterben gehören Allah, dem Herrn der Welten.

[6:162]

Die Essenz des Wesentlichen

Sei dankbar, wenn Du einatmest.
Sei dankbar, wenn Du ausatmest.
Sei dankbar, wenn Du dankbar bist.
– Aziz Mahmut Hüdai

Vieles, was unser Wesen ausmacht, was uns maßgeblich bestimmt, was unsere Existenz sichert, ist so wesentlich, dass es unwürdig ist, über sie hinweg zu sehen, sie zu ignorieren, sie zu missachten.

Niemand stiehlt uns unseren Atem. Wir sind es jedoch, die nicht allzu selten, den Dingen hinterherlaufen, die es nicht wert sind – mit dem Atem, dessen wir uns selten bewusst sind.

Niemand verlangt einen unmittelbaren, materiellen Gegenwert für unser Atem. Jedoch, wir sind es, die die Frische dieses Lebenselixiers für urkomische Ängste, unrealistische Erwartungen und absurde Träume eintauschen.

Niemand hindert uns daran, dankbar für den Augenblick zu sein, in dem wir lebensspendend atmen können.

Fließendes Wasser findet seinen Weg…
In Dankbarkeit um so schöner,
in Dankbarkeit um so zufriedener,
in Dankbarkeit um so heiterer.